Welt-Aids-Tag 2024: Leben mit HIV. Anders als du denkst?
Mit Aufklärung und Selbstbewusstsein gegen Diskriminierung!

WELT-AIDS-TAG AM 1. DEZEMBER 2024
Das Motto zum diesjährigen Welt-Aids-Tag am 01. Dezember in Deutschland lautet auch dieses Jahr: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“
Menschen mit HIV können heute leben, lieben und arbeiten wie alle anderen. Eine frühzeitig begonnene HIV-Therapie ermöglicht ein gutes und langes Leben. HIV ist im Alltag nicht übertragbar – unter medikamentöser Therapie nicht einmal beim Sex. Das ist seit Jahren wissenschaftlich erwiesen und wird „Schutz durch Therapie“ genannt. Das sind die Fakten.
Doch Diskriminierung in allen Lebensbereichen macht HIV-positiven Menschen das Leben oft immer noch schwer.
Das eigene Wissen auf den Prüfstand stellen, sich Vorurteile bewusstmachen und korrigieren – das gelingt am besten im Kontakt mit den Menschen, um die es geht. In der gemeinsamen Welt-Aids-Tags-Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) steht darum dieses Jahr der Dialog im Vordergrund. Unter dem Motto „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ berichten Menschen mit HIV von ihrem Alltag mit HIV, ihrem HIV-positiven Coming-out und ihrem Einsatz gegen Vorurteile. Gemeinsam repräsentieren sie die Vielfalt von Menschen mit HIV in Deutschland. Sie alle treten Berührungsängsten und Benachteiligungen entschieden entgegen – mit Informationen und Selbstbewusstsein. Sie machen deutlich: Diskriminierung muss sich niemand gefallen lassen!
AKTUELLE FORSCHUNG ZU DISKRIMINIERUNGSERFAHRUNGEN: „POSITIVE STIMMEN 2.0“
(Quelle: Deutsche AIDS-Hilfe; Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft: „positive stimmen 2.0 – Mit HIV leben, Diskriminierung abbauen“, 2020/2021; https://hiv-diskriminierung.de/positive-stimmen.de/ergebnisse)
In einer aktuellen Studie der Deutschen Aidshilfe (DAH) und des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) – Online-Befragung „positive stimmen 2.0“ – gaben 90 Prozent der Befragten an, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten sich gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 Prozent berichteten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.
Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV kommt in allen Lebensbereichen vor: im Arbeitsleben, im Gesundheitssystem, im Bildungsbereich und im Privatleben.
Wie verbreitet Benachteiligung, Zurückweisung und Berührungsängste in allen Lebensbereichen sind, zeigt eine Umfrage der Deutschen Aidshilfe aus dem Jahr 2020: Knapp eind Viertel der Befragten wollte mit HIV-positiven Menschen lieber nicht Geschirr oder Sportgeräte teilen, ein Fünftel fürchtete sich, dieselbe Toilette zu benutzen. Nur die Hälfte der befragten Menschen würde eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist. Dabei ist HIV in keiner dieser Situationen übertragbar, unter medikamentöser Therapie auch nicht beim Sex.
NAHENDES JUBILäUM DER GöTTINGER AIDSHILFE E.V. - ANLAUFSTELLE FüR SEXUELLE GESUNDHEIT
Die Göttinger Aidshilfe wurde als eine der frühen Aidshilfen 1985 als gemeinnütziger Verein gegründet und begeht 2025 ihr 40-jähriges Jubiläum. Bereits jetzt am 30. November, wenn wir mit unserem Welt-Aids-Tags-Pavillon am Kornmarkt wieder für Sichtbarkeit sorgen, jährt sich ein denkwürdiges Ereignis: Auf den Tag genau vor 40 Jahren fand das Initialtreffen zur Gründung der Aidshilfe in der Akademie Waldschlösschen statt. Wir sind stolz und dankbar, dass sich die Aidshilfen als starke Menschenrechtsorganisationen in Deutschland etablieren konnten. Seit vier Jahrzehnten setzen sich die Aidshilfen für Selbsthilfe und Selbstbestimmung, Antidiskriminierung und Inklusion benachteiligter Bevölkerungsgruppen sowie Gleichstellung vielfältiger Lebensweisen ein.

Simone Kamin (sie/ihr)
Arbeitsgebiete:
- Geschäftsführung
- Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit und Fundraising
- Workshops und Schulungen für Multiplikator*innen
- Persönliche und telefonische Beratung
- Durchführung von HIV-/Syphilis-Schnelltests
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